In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Digitalisierung, digitale Infrastruktur und Medien wurde auf Antrag der GRÜNEN Fraktion über die Erkenntnisse der aktuellen „Jugend, Information, Medien“ (JIM)-Studie diskutiert. Dazu erklärt die digitalpolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion, Pia Schellhammer:
„Durch eingeschränkte Freizeitaktivitäten wie Vereinssport oder Veranstaltungen hat sich das soziale Leben vieler Jugendlicher während der Corona-Pandemie noch weiter ins Internet verlagert als zuvor. So gut wie alle 12- bis 19-Jährigen besitzen mindestens ein digitales Endgerät, mit dem sie uneingeschränkten Zugang zum Netz haben. Vor diesem Hintergrund sind die Ergebnisse der JIM-Studie besonders besorgniserregend: Fast 60 Prozent der Jugendlichen waren alleine im Monat vor der Befragung mit Hassbotschaften und extremen politischen Ansichten im Internet konfrontiert, etwa die Hälfte mit Verschwörungserzählungen und Beleidigungen. Falschinformationen und Mobbing sind an der Tagesordnung. Die verbale Gewalt im Netz kann emotionalen Stress, Angst und Unruhe, Depressionen sowie Probleme mit dem Selbstbild zur Folge haben.
Um solchen Inhalten selbstbewusst begegnen und sie angemessen einordnen zu können, braucht es zum einen Medienkompetenz, zum anderen Maßnahmen zum besseren Jugendschutz bei Netzinhalten. Der heutige Bericht im Digitalausschuss hat gezeigt, dass die Landesregierung in diesem Bereich viel unternimmt. Dennoch muss die Medienkompetenzförderung weiter ausgebaut und die Beratung von Betroffenen gestärkt werden – im Haushalt ist dieser Aspekt etwa mit Mitteln für das Institut für Medien und Pädagogik bereits seit Jahren, so auch im Haushaltsjahr 2022, fest verankert und kontinuierlich gewachsen. Aber auch auf Bundesebene brauchen wir Möglichkeiten der Regulierung: Dienstanbieter, die Persönlichkeitsverletzungen, Hass, Hetze und Demokratiezersetzung im Netz zulassen, müssen vollumfänglich verantwortlich gemacht werden können.“
Die JIM-Studie 2021 finden Sie hier: https://www.mpfs.de/studien/jim-studie/2021/