Aus Rheinhessen in die Pfalz. Das war lange Zeit mit der Zellertalbahn möglich, die Monsheim mit Langmeil verband. Zuletzt nur noch als Ausflugsbahn genutzt, wurde sie 2017 ganz geschlossen – das Schienennetz war einfach zu marode.
Bereits 1872 wurde die Strecke eingeweiht und diente gar als Verbindungsstück zwischen den Metropolen Frankfurt und Paris. Nachdem 1998 der Verkehr komplett eingestellt wurde, ist die Strecke zwischen 2001 und 2017 für den Ausflugsverkehr reaktiviert worden, bis die Mängel an Technik und Infrastruktur so gravierend waren, dass eine weitere Nutzung nicht mehr möglich war.
Zum Glück wurde schnell erkannt, welche Bedeutung die Zellertalbahn für die Umgebung, die Menschen und den Schienenverkehr hat. Im Jahr 2020 wurden deshalb zunächst Mittel in Höhe von 6,7 Millionen Euro bewilligt, um die Strecke für den Ausflugsverkehr wieder in Stand zu setzen.
Damit war der Grundstein für die vollständige Reaktivierung gelegt. Inzwischen untersucht die Landesregierung neben elf anderen Strecken in diesem Sinne die Zellertalbahn. Neben den zu erwartenden Fahrgastzahlen werden die CO2-Einspareffekte für den Personen- und Güterverkehr geprüft. Außerdem wird die Anbindung an den ländlichen Raum und die Einbindung an bestehendes Schienennetz in Betracht gezogen.
Die Zellertalbahn hat hier sehr gute Karten. Sie könnte zukünftig wieder als direkte Verbindung zwischen Worms und Kaiserslautern dienen – eine Strecke, die für viele Menschen in und um die Städte attraktiv ist. Offensichtlich ist auch, dass die Anbindung des ländlichen Raums durch den Verlauf des Schienennetzes ein weiterer Vorteil ist, den die Reaktivierung mit sich bringt. Dass so einiges an CO2 eingespart werden kann, liegt auf der Hand. Ein Blick in die Zukunft zeigt außerdem ihren hohen Nutzen als Entlastungs- und Ausweichroute. Ab 2029 wird die Bahnstrecke zwischen Ludwigshafen und Kaiserslautern monatelang saniert, perfektes Timing also für die Zellertalbahn, die ab spätestens ab 2028 wieder den Regelbetrieb aufnehmen soll.