Ende der Atomkraft

Am kommenden Samstag gehen die letzten drei verbleibenden Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz. Dazu erklärt Pia Schellhammer, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Landtagsfraktion in Rheinland-Pfalz:

„Die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke gibt uns allen Grund zur Erleichterung, denn auf diesen Tag haben die Anti-Atom-Bewegung und wir GRÜNEN über Jahrzehnte hingearbeitet. Die Abkehr von der teuren und riskanten Atomkraft bedeutet einen wichtigen Zugewinn an Sicherheit für die Menschen. Im Alltag werden wir das Ende der Atomkraft nicht bemerken, denn unsere Stromversorgung ist mit den Erneuerbaren Energien besser gesichert als je zuvor. Gerade einmal rund sechs Prozent trug die Atomenergie zuletzt noch zur Stromversorgung in Deutschland bei, subventioniert mit Milliarden Euro durch die Steuerzahlenden.

Dank des Ausbaus der Erneuerbaren Energien exportiert Deutschland heute Strom in jene Staaten, die weiter auf die nukleare Energieerzeugung setzen. Und gerade in unserem Nachbarland Frankreich wird sichtbar, wofür Atomstrom wirklich steht: nicht kontrollierbare Gefahren, eine unsichere Energieversorgung besonders vor dem Hintergrund zunehmender Dürre und damit einen klaren Standortnachteil gerade auch für energieintensive Industrien. Mit Cattenom, Tihange und Doel sind ganz in unserer Nähe in Frankreich und Belgien immer noch brandgefährliche Schrottreaktoren in Betrieb. Sie gehören so rasch wie möglich abgeschaltet, denn sie stellen eine permanente Bedrohung und ein unkalkulierbares Risiko für die Bevölkerung unseres Bundeslandes in der Grenzregion mit Frankreich, Belgien und Luxemburg dar.

Auch wenn Deutschland den Atomausstieg nun endlich vollzogen hat, die Gefahren und die Belastungen durch die Atomenergie werden uns weiterhin beschäftigen. Ein Endlager für radioaktiv strahlenden Atommüll ist immer noch nicht gefunden – ein Problem, das wir den kommenden Generationen aufgebürdet haben. Zwischenlager bilden ihrerseits ein schwer kalkulierbares Risiko. Und viele Milliarden Euro Kosten im Zusammenhang mit dem radioaktiven Atommüll bleiben letztlich an den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern hängen. Die Atomkraft ist ein Milliardengrab – ein teures Experiment, das nicht wiederholt werden darf.“ 

Pressemitteilung, 12.04.2023