Demokratiebildung an berufsbildenden Schulen
Unter dem Motto „Demokratiebildung an berufsbildenden Schulen RLP“ sollen berufsbildende Schulen dazu aufgerufen werden, ein Konzept für Demokratiebildung an berufsbildenden Schulen zu entwickeln und zu erproben. Eine Stärkung und engere Verzahnung von Bildung, Demokratie, Geschichtsbewusstsein und Europakompetenz wurde bereits in der Regierungserklärung Anfang 2019 festgelegt, woraus sich dieses Konzept entwickelte. Folgende Fragen stellte ich an die Landesregierung:
- Wie viele berufsbildende Schulen haben sich zur Teilnahme an dem Pilotprojekt beworben, und welche berufsbildenden Schulen wurden schließlich anhand welcher Kriterien zur Teilnahme ausgewählt?
- Was planen die teilnehmenden Schulen zur Umsetzung der Demokratiebildung vor Ort?
- Wie werden sie in ihrem Vorhaben vonseiten der Landesregierung unterstützt?
- Wie profitieren auch die nicht teilnehmenden berufsbildenden Schulen von dem Pilotprojekt?
- Wie soll die Demokratiebildung an berufsbildenden Schulen auch nach Abschluss des Pilotprojekts gestärkt werden?
Die Landesregierung weist nochmal darauf hin, dass sich das Projekt „Demokratiebildung an berufsbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz“ aufgrund der Pandemie verschoben hatte und erst mit dem neuen Schuljahr beginnen konnte.
(1) Sieben berufsbildenden Schulen wurden, hinsichtlich ihrer Stärken und Erfahrungen im Kontext mit Demokratie- und Europabildung, als Pilotschulen ausgewählt. Diese Schulen wurden zum Beispiel bereits bei bundesweiten Demokratiewettbewerben ausgezeichnet oder sind Europa-Schulen oder „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, außerdem wurde Wert darauf gelegt, dass die Schulen relevante schulische Projekte durchgeführt haben. Die Schulen sollten über alle drei Schulaufsichtsbezirke (Koblenz, Trier und Neustadt) verteilt sein und sie sollten eine ausgewogene Beteiligung unterschiedlicher schulischer Profile haben. So sind unterschiedliche Schwerpunkte wie Hauswirtschaft/Sozialwesen, Wirtschaft und Technik vertreten.
Die Kernaufgabe (2) der Pilotschulen ist es, gemeinsam ab dem Schuljahr 2021/2022 ein Konzept für Demokratiebildung an berufsbildenden Schulen zu entwickeln und erproben. Das Konzept soll fächerübergreifende Unterrichtsideen, klassen- und bildungsübergreifende Projekte, außerunterrichtliche Aktivitäten, Schulpartnerschaften, schulübergreifende Demokratieprojekte und Weiterentwicklung innenschulischer demokratischer Strukturen enthalten. Die Schulen haben die Möglichkeit sich, bei regelmässig stattfindenden analogen und digitalen Treffen, zu vernetzten und voneinander zu lernen und Entwicklung gestalten. Außerdem können sie bei bundesweiten Netzwerk- und Fortbildungsveranstaltungen teilzunehmen. (3) Die Koordination der Netzwerktreffen und Fortbildungen trägt das Pädagogische Landesinstitut, die Reisekosten und Sachkosten übernimmt das Land.
Ziel ist es auch für nicht teilnehmenden BBS (4), dass eine Handreichung entsteht, die schulübergreifend, unterrichtliche und außerunterrichtliche Aspekte mit Empfehlungscharakter beinhaltet und eine Entwicklung fördert. Außerdem werden Fortbildungsformate und Inhalte entwickelt, die für alle BBS offen liegen.
Nachdem das Projekt abgeschlossen ist, soll die dazugehörige digitale Plattform gepflegt und erweitert werden. Auch Fortbildungen und die feste Ansprechperson soll weiter zur Verfügung stehen. Die Pilotschulen sind aufgefordert nach dem Ende des Projektes, schuleigene Konzept für Demokratiebildung vorzulegen.
Die komplette Antwort und die vollständige Anfrage finden sich im Opal Bereich des Landtages Rheinland-Pfalz unter folgenden Link.