Dietmar Johnen, Sprecher für Landwirtschaft, Andreas Hartenfels, Sprecher für Umwelt und Naturschutz, Anna Neuhof, Sprecherin für Tierschutz und Ländliche Räume und Pia Schellhammer, Rheinhessische Abgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz sprechen sich in einem Brief u.a. an das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium für eine strenge Prüfung der geplanten Erweiterung des Legehennenbetriebs der Firma hego Düngemittelwerk in Gimbsheim aus.
Pia Schellhammer: „Die Erweiterung des Betriebs auf 1 Mio. Hühner bringt für Gimbsheim große Nachteile mit sich. Der LKW-Verkehr würde drastisch ansteigen. Auf dem Weg zum Legehennenbetrieb müssen die Laster direkt an der Kindertagesstätte und am Schwimmbad vorbei. Da die Dorfstraßen nicht auf dieses Ausmaß an LKW-Verkehr ausgelegt sind, kämen unweigerlich hohe Sanierungskosten auf die Gimbsheimerinnen und Gimbsheimer zu. Außerdem besteht die Gefahr einer steigenden Geruchsbelastung durch das gestiegene Ausmaß der Intensivtierhaltung. Und auch gesundheitliche Folgen des Ausbaus sind zu befürchten. Keime, Feinstaubbelastung und Antibiotika – die Auswirkungen sind schwer abschätzbar.
Wir unterstützen daher Elisabeth Kolb-Noack, die Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Alzey-Worms, die sich mit einer fundierten Einwendung gegen das vorliegende Umweltverträglichkeitsgutachten wendet. Auch schließen wir uns der Forderung an, ein Gutachten der oberen Aufsichtsbehörde einzuholen, da in diesem Fall neben dem Kreis Alzey-Worms auch der Kreis Mainz-Bingen und das Land Hessen betroffen sind. Es bedarf also auch eines Gutachtens, das über den Kreis hinaus geht.
Wir wollen hier in Rheinland-Pfalz keine Tierfabriken, mit Millionen von Nutztieren, wie dies zum Beispiel in Niedersachsen schon der Fall ist. Je größer der Betrieb, desto schwerwiegendere Auswirkungen bringt er für Natur und Mensch mit sich. Als GRÜNE können wir die Intensivtierhaltung, wie sie in Gimbsheim betrieben wird, schon jetzt nicht unterstützen. Allerdings sind uns sowohl bei der Genehmigung von landwirtschaftlichen Betrieben als auch beim Tierschutz die Hände gebunden – beides basiert auf Bundesgesetzen, die zurzeit nur die schwarz-gelbe Bundesregierung verändern kann.“
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